Auswirkungen der Reformation im Pfarrsprengel Theuern. Zwei Jahrhunderte Dorfgeschichte in einer bewegten Zeit
Von Rudolf Gerstenhöfer
Es
ist ja allgemein bekannt, daß keine deutsche Provinz durch die unselige
Glaubensspaltung so viel gelitten hat, wie die Oberpfalz, denn es gibt
wohl nur wenige Landstriche in Deutschland, die durch den
Dreißigjährigen Krieg noch härter betroffen wurden. So sind auch für den
Pfarrsprengel Theuern die unruhigen Zeiten des 16. und 17. Jahrhunderts
nicht ohne erhebliche Folgen geblieben. Will man diese richtig
verstehen, so ist es doch notwendig, die vorher bestehenden Verhältnisse
zu betrachten.
Obzwar wir die Pfarrei Theuern, trotzdem die
Ansiedlung bestimmt vor 1000 bestand, nicht zu den sogenannten
Urpfarreien rechnen können, so läßt sich doch – wenn wir an den
romanischen Kirchturm denken, der aus dem 12. Jahrhundert stammt – mit
Bestimmtheit sagen, daß damals wenigstens die Schloßkapelle des adeligen
Geschlechts der Theuerner bestand. Theuern hatte frühzeitig eine
Eigenkirche des Grundherrn – eine sogenannte Adelspfarrei. Dafür spricht
das Kirchen‑Patrozinium, denn gerade der Ritterstand wählte u. a. für
seine Burgkapellen mit Vorliebe den hl. Nikolaus, einen infolge der
Kreuzzüge vielverehrten Heiligen des ritterlichen Zeitalters (etwa von
1024 bis 1254). Durch die Kreuzzüge wurde aber auch der ostische S. Joh.
B. (Johannes der Täufer) gleichsam neu entdeckt, und es ist gewiß kein
Zufall sein, wenn auch die benachbarten Ebermuntisdorfer für ihre
Kapelle in Ebermannsdorf, die schon 1123 genannt wird, diesen
Lieblingspatron des Adels wählen.
Die Theuerner Eigenkirche bekam
schon bald vom Bischof die Rechte einer Pfarrkirche, weil sie ja auch
für die Untertanen gehörte, und im Jahre 1286 wird die Pfarrei Theuern
im damaligen Dekanat Schwandorf erstmals urkundlich genannt. Das
Verhältnis der Burgkapelle in Ebermannsdorf zur Pfarrkirche Theuern ist
nach den heute zur Verfügung stehenden Aufzeichnungen nicht einwandfrei
zu klären, wenn es auch später heißt, das „Ebermannsdorf seit uralter
Zeit eine Filiale von Theuern gewesen und von da aus pastoriert worden
war“. Schon im Jahre 1304 wird dann das Theuerner Pfarrlehen zum
erstenmal erwähnt, das später nicht immer zum Besitz des Hofmarksherrn
von Theuern gehörte.
Trotzdem können wir, wenn auch die
Nachrichten spärlich sind, zusammenfassend sagen, daß die Altpfarrei
Theuern vor 1500 immer einen eigenen Seelsorger hatte und zu ihrem
Betreuungsgebiet auch Ebermannsdorf als Filiale zu zählen ist.
So
lagen auch die kirchlichen Verhältnisse, als im Jahre 1548 der Landsasse
zu Theuern, der Junker Hans (Georg) Portner (geb. um 1515) von
Laydersdorf und Herr zu Theuern, ein Sohn des Begründers der Theuerner
Linie der Portner bekannten Peter Portner, für seine Hofmark einen
lutherischen Prediger bestellte. Die Hofmarksherren besaßen ja in ihrer
Pfarrei das sogenannte Patronatsrecht (als Präsentationsrecht), was die
kirchliche Oberbehörde in Regensburg auch nie bestritt. Und zwar
handelte es sich in Theuern um ein dingliches Patronat, das als
Akzessorium (=Beiwerk) des Gutes mit dem Übergang des Patronatsgutes
(durch Erbschaft, Schenkung, Tausch oder Kauf) jeweils an den neuen
Eigentümer überging. Also schon bald, nachdem der Amberger Stadtrat
beschlossen hatte, keinen katholischen Prediger mehr zuzulassen, sondern
lutherische Prädikanten anzustellen, (1538), bekam auch die Pfarrei
Theuern in der Person eines gewissen Johannes Krauss einen
protestantischen Pfarrer, der von Regensburg stammte und in Wittenberg
am 13.6.1548 seine Ordination erhalten hatte. Noch in dem selben Jahre
(an Trinitatis 1548) empfahl ihn der Patron Portner von Theuern, wo er
auch bis 1551 wirkte. Er war dann von 1551 – 1557 Pfarrer in Aschach und
anschließend bis zu seinem Tode (23.5.1573) in Schlicht tätig. Von
seinen Nachfolgern sind bekannt: Leonhard Hausner 1552, Michael Pesoldt
(Pesl, Pösl) 1556, noch 1569 genannt, Georg Bengel (Pengel) 1583 und
Johann Kastner 1578 – 1590.

- Hammerwerk Leidersdorf
Doch
blieb dem Theuerner Pfarrsprengel der oftmalige Glaubenswechsel
(zwischen Luthertum und Kalvinismus) erspart. Gerde der Adel bildete das
Rückgrat der rein lutherischen Kultus in der Oberpfalz, denn die
Adeligen besetzten ihre Pfarreien mit Leuten, die geprüft waren, und
diejenigen lutherischen Kirchenordnung des Kurfürsten Ludwig (1576 –
1583) geprüft waren, und diejenigen lutherischen Kommunikanten, die zur
lutherischen Kommunion in das Adelsgebiet „ausliefen“, nahm der Adel
trotz Verbot an. So berichtet der Pfarrer von Theuern: „Mit Tränen in
den Augen kamen sie, die von Rüden (Rieden), und baten, bei ihm
kommunizieren zu dürfen, und der Junker übernahm die Verantwortung“. Der
schon genannte Kurfürst ließ als Landesvater 1579 eine Visitation
abhalten, und es ist gewiß kein schlechtes Zeichen, wenn da und dort
Pfarrer verlangten, daß ihnen eine „Studirstube“ gebaut werde, wie
beispielsweise in Theuern. An anderer Stelle mußten Kümmersbruck,
Aschach und Theuern zur Abhaltung der Wochengottesdienste ermahnt
werden.
Bei der Landesvisitation des Jahres 1615 suchte man
Gemeinden, die dem Brauch des Brotbrechens widerstrebten, zu überreden,
diese Zeremonie anzunehmen. Das kalvinische Brotbrechen rüttelte an den
Grundfesten der lutherischen Kirchenordnung, viele Altäre verödeten,
weil das Kirchenvolk an Hostie und Oblate festhielt und die kalvinische
Neuerung der Semmeln und Brotstückchen verschmähte. Doch in der
lutherischen Adelspfarrei Theuern wurden noch Oblaten gereicht. Bei der
Visitation der Adelspfarreien im August 1616 finden sich über das
sittliche Leben der lutherischen Pfarrer so gut wie keine Klagen. Der
Pfarrer von Theuern, der Georg Laberus hieß und von Kümmersbruck kam, wo
er als Landkaplan wirkte, wird jedoch als grob und hitzig geschildert.
„hat sich grob in der Rede gezeigt als der gröbste Bauernknecht möchte
tun“, sagte von ihm ein Bauer. Wie es scheint, machten sich die Bauern
sogar über die Ausfragerei zur rechten Zeit lustig. So fragt man in
Theuern einen Bauern wer Pontius Pilatus war. „Respondierte in
gelächter, es werde Christus der Herr gewesen sein“, heißt es in dem
betreffenden Protokoll. Laberus (auch Laberer, Lauberus) war als
Pfarrersohn in Hirschau geboren, 1580 als Cantor und 1585 als
Schulmeister tätig und in Theuern von 1598 bis 1616 Pfarrer.
Über
die wirtschaftlichen Verhältnisse der Vorkriegszeit gibt eine im
Fragment erhaltene Steuerbeschreibung der „Landsässerey Theuern“ von
1610 einigermaßen Aufschluß. Außer den Ehehalten des Hofmarksherrn sind
17 Untertanen aufgezählt von denen 7 mehr als 100 fl „steuren“, so der
Wirt Hannß Meuler allein 515 fl und das „Gottshaus“ von 250 fl. Als
Steuersumme sind 11 fl 39 x angegeben. Georg Laberus steuert 1615 von
seinem Gut (=50 fl) 15 x. seit 1618 ist Martin Mair als evangelischer
Pfarrer in Theuern. Dieser hatte ebenso wie die Adelsprädikanten von
Lintach, Ammerthal und Poppenricht Pfarrkinder aus den Nachbarpfarreien
an sich gezogen, weshalb die Regierung in Amberg am 26.6.1625 ein
diesbezügliches Verbot an die Portnerschen Vormünder richtete.
Einen
gewaltigen Umschwung der bestehenden Verhältnisse brachte natürlich der
Ausbruch des 30‑jährigen Krieges. Zu den Glaubensstreitigkeiten kamen
die steten Folgen eines Krieges, nämlich vor allem die Truppendurchzüge,
Einquartierungen, Plünderungen, Brandschatzungen und ähnliche
Drangsalierungen, wie sie damals üblich waren. Diese Nöte waren für
unsere Heimat als Grenzgebiet der kurpfälzischen Oberpfalz und des
bayerischen Herzogtums infolge der Gegensätze besonders schlimm. Zu
Beginn des 17. Jahrhunderts stand ja dieses Gebiet unter der Regierung
des Kurfürsten Friedrich V. Von der Pfalz, allgemein als „böhmischer
Winterkönig“ bekannt! Er war seit 1618 Oberhaupt der evangelischen Union
und sein „böhmisches Abenteuer“ endete mit der unglücklichen Schlacht
am Weißen Berge bei Prag (8.11.1620) und dem Verlust von Krone und Land.
Kaiser Ferdinand ernannte seinen Bundesgenossen, den bayerischen Herzog
Maximilian, zum Kommissär der Oberpfalz.
Ende August 1621 „ist
(auf Seiten Maximilians) sehr starke consultation gehalten worden …
damit der Manßfelder mit seiner in der Oberen Pfalz bei Waidhausen gegen
Böheimb liegenden Volk auf 12000 zu Fueß und 3000 Pferde … ferner nit
einbreche“. Man pflegte sogar Verhandlungen, um Mansfeld zu bewegen, „er
solle seine Armada auß dem Fürstenthum der Oberen Pfalz völlig ab‑ und
ausführen … dafür solle ime 600 000 fl und dann für sein Soldatesca
ingleichen 600 000 fl zugesprochen“ werden. Aber erst Ende September
1621 zog das Heer Friedrichs unter Feldmarschall Graf von Mansfeld durch
die Oberpfalz und verübte auf seinem Rückzug gegen die Untere Pfalz
schwere Ausschreitungen. Schon am 25.9. ist Schmidmühlen „von den
Mansfeldischen hergenommen“, von deren schlechter Manneszucht die Rede
ist; drei Tage später ging Hirschau verloren, und Mansfeld trat mit
seinem Heere am 10.10. den Rückzug über Feucht, Fürth gegen die untere
Pfalz an
Teile des Mansfeldischen Heeres kamen auch durch Theuern
und plünderten den Ort gründlich aus. Der Überfall geschah ganz
plötzlich, und dabei wurden auch im alten und neuen Schloß der Portner
Türen, Fenster und Öfen zerbrochen. In bewegten Worten schildert
Sebastian Wolf Portner, der gerade 3 Wochen im Fuchssteiner in Amberg
„schwitze“, seinen Verlust: Alles bis aufs „Hemad“ sei ihm genommen
worden, daß „wir Erben im landt ohne Kleidung und Geld, gleichsam am
Bettelstab den Leuten zu Schand und Spott herumziehen müssen“. Wolf
Heinrich Portner, der jüngere Bruder mußte auf Stroh schlafen; außer den
Kühen und 200 Schafen wurden auch die Kleider, Wäsche und Betten
geraubt. Die Untertanen waren blutarm, und noch im September 1627 war
die Theuerner Kirche „seit Spolirung Mansfelds an sich nicht
beschlossen“.
Bayerisches Militär besetzte nun die Oberpfalz, und
am 8.10.1621 „sein die Abgeordneten von der Regierung und Statt Amberg“
im Schloß zu Moos erschienen, und Maximilian nahm die Übergabe Ambergs
entgegen. Im November wurden alle Oberpfälzer entwaffnet, und für die
durchziehenden Bayern und Kaiserlichen war unsere Heimat Feindesland. Am
8.1.1622 kam das berüchtigte bayerische Reiterregiment des ehemaligen
bayerischen Pflegers Craz über Waldmünchen, Neunburg, Rieden. Ensdorf
war damals schon zum größten Teil niedergebrannt, und der Rest wurde
noch verwüstet. Schon einen Monat später erschienen abermals bayerische
Reiter in Ensdorf und Rieden.
Wenn auch Theuern, weil es abseits
der Ost‑West‑Verbindung lag, eher verschont blieb, so dürfen wir nicht
vergessen, daß die Portnersche Hofmark als kurfürstliches Ritterlehen
sehr bekannt war und zu den größten Gütern der Umgebung zählte. So
besaßen die Portner damals: zwei große Herrenhäuser (die beiden
Adel‑Sitze) und eine Hammerhaus, den Eisenhammer (Hammerwerk und
Schmelzofen mit 3 Paar Bälgen), die Mühle (mit 3 Mahlgang und einem
Säggang) und außer Ackerland (175 Tgw.) und Wiesmad (30 Tgw.) noch weit
über 6 000 Tgw. Holz (Wald).

- Hammerschloß Theuern
Mit
der Besetzung hatte auch die Restauration (Wiederherstellung des
katholischen Glaubens, auch Gegenreformation genannt) begonnen,
besonders unterstützt durch die Missionstätigkeit der Jesuiten in Amberg
(seit 1621). Das Hauptbestreben Maximilians war, das Land möglichst
bald wieder zum alten Glauben zurückzuführen. So walteten die
kalvinischen Prediger ihres Amtes in St. Martin in Amberg nur bis 1626,
denn in diesem Jahre erfolgte ihre Ausweisung. Auch der Adelsprädikant
von Theuern wurde durch einen Zettel vom 2.9.1627 auf die
Regierungskanzlei nach Amberg zitiert, am nächsten Tag abgesetzt und
mußte binnen 14 Tagen die Pfarrei bei Leibes‑ und Lebensstrafe
verlassen. Nach den Angaben im Ambergischen Pfarrerbuch (S.91) wurde
Pfarrer Mair noch 1624 bezeugt und 1625 entlassen. Am 5.9.1627 wurde der
Franziskanerpater Hausberger als erster katholischer Priester in
Theuern eingewiesen, obwohl der Patronatsherr Hansjörg von Portner
dagegen protestierte.
Als Folge des kurfürstlichen Patents (auch
Religionspatent genannt) vom 27. 4. 1628, nachdem im ganzen Fürstentum
der Oberpfalz keine andere als die alte heilige katholische Religion
geduldet werden sollte, mußten alle, die hartnäckig die Annahme des
katholischen Glaubens verweigerten, das Land verlassen. Sie wurden
jedoch wegen des Verkaufs ihrer Güter nicht gedrängt, sondern konnten,
bis sich eine Gelegenheit hierzu fand, ihrn Besitz durch geeignete
Personen verwalten lassen. Es wurde ihnen sogar auf ihr Ansuchen
gestattet, von Zeit zu Zeit ihre Güter zu bereisen. So haben von 456
Adeligen wirklich 36 mit Einschluß jener, die schon vor der
Besitzergreifung der Oberpfalz durch Maximilian in ausländischen
Diensten standen, das Land geräumt. Darunter waren auch Hans Georg
Portner von Theuern, der sich schon am 24.1.1629 auf die Weisung der
Regierung „außer Landes begab“, ferner seine Brüder Sebastian Wolf
Portner und Georg Portner mit seiner Frau Felicitas. Die beiden ersteren
hatten sogar kurze Zeit mit dem Fuchssteiner in Amberg Bekanntschaft
machen müssen. Auch die Riedner Portner waren 1629 unter den Emigranten.
Da
das Land schon damals arg verwüstet war, verordnete Maximilian am
28.2.1629, daß die Adeligen „ihre oedtlender darauff vorher Dörfer,
häußer und anderes Gebeut gewest, auf ihren aignen Gründten und Guettern
wieder aufräumen und aufbauen dürfen, denn von 1628 bis 1630 hatte das
gequälte Land eine kurze Atempause. Im Jahre 1631 hatte Theuern wieder
einen katholischen Pfarrer, der im alten Schloß wohnte, wo er sich aus
dem Roßstall „ex propriis ein Stübl errichten“ ließ. Am 2. 5. 1631
taufte nämlich Kaspar Gotthard in der zu Theuern gehörigen Filiale
Ebermannsdorf du wird ausdrücklich der erste katholische Pfarrer von
Theuern (nach der Reformation) genannt. Es ist auch möglich, daß er
schon früher Pfarrer von Theuern war, weil nach seinem Tode das
Kirchenbuch der Pfarrei Theuern und der Filiale Ebermannsdorf, „so
angefangen den 4. 9. 1627“, samt beiliegenden Obligationen in den
Kriegsjahren verloren ging und einer seiner Nachfolger nur jene taufen,
Copulationen und Sepulturen seiner Vorgänger, die er mit Gewißheit in
Erfahrung brachte, in das von ihm neuangelegte Kirchenbuch nachträglich
einschrieb und um so weniger etwas Vollkommenes liefern konnte, als er
nicht einmal in seiner Pfarrei wohnte. Gotthard war zugleich Benifiziat
zu St. Barbara in Amberg, kommt im Jahre 1637 noch vor und ist
wahrscheinlich in diesem Jahr gestorben, da das Pfarrbuch sagt, daß die
Pfarrei nach seinem Tode längere Zeit erledigt gewesen ist, aber schon
im Jahre 1638 sein Nachfolger genannt wird.
Ende Dezember 1631
zogen die Kaiserlichen (etwa 600 Mann) unter Colloredo durch die
Oberpfalz nach Böhmen. Sie kamen am 3. 12. nach Illschwang und zogen
über Ensdorf, Neunburg v. W. und Cham; sie haben entsetzlich gehaust und
auch die Pest eingeschleppt. Dabei wurde am 4. 12. auch Theuern
geplündert und besonders Ensdorf geschädigt. Daher berichtete Hans Georg
Portner a, 20. 5. 1632 „Sein Gut sei durch Kriegsvolk ruiniert und
spoliert“ und Hauptmann Sperl habe das Heu wegführen lassen. Das
Kriegsjahr 1632 war aber noch viel schlimmer. Schon am 29. 5. kamen
Kroaten des Oberst von Schönburg nach Theuern, die in der bekannten
Weise hausten. Nicht besser ging es, als beim Marsche Maximilians gegen
Eger Teile des bayerischen Heeres am 16. 6. 1632 und beim Durchzug
Wallensteins von Eger über Amberg, Neumarkt gegen Fürth Teile seines
Heeres am 4. 7. nach Theuern kamen. Im August, September, Oktober und
Dezember folgten weitere Durchmärsche, die in Theuern wie in Haselmühle,
das ja Sebastian Wolf Portner gehörte, beträchtlichen Schaden
anrichteten. In beiden Orten wurden der Hammer und die Mühle zerstört,
Pferde, Rindvieh, Schafe, Getreide und Heu weggenommen und die Waldungen
größtenteils abgetrieben und das Holz zum Ausbau von Schanzen außerhalb
des Stadtgebietes von Amberg verwendet. Aus einem Bericht des Hans
Georg Portner an die Regierung (vom 3.11.1632) geht hervor, daß im
Frühjahr die Schönbergische im Dorf Lengenfeld gelegene Soldadeska sogar
allen Weizen und Haber auf den Feldern total abgeschnitten, desgleichen
den größten Teil des Korns. Im Oktober waren wiederum beiläufig 400
Pferde drei Tage in Theuern im Quartier gelegen.
Im Jahre 1633
wurden die Schweden in vielen Orten der Oberpfalz als Freunde begrüßt,
und manche benutzten den Einmarsch der Schweden, um wieder
protestantisch zu werden. Ein Teil der Adeligen war in schwedische
Dienste getreten, und ihre Güter wurden deshalb eingezogen. Auch Hans
Georg Portner von Theuern trat offen auf die Gegenseite und wurde nach
der Einnahme von Neumarkt am 29. 6. 1633 (durch Horn mit 16 000
Schweden) Kommandant dieser Stadt.
Theuern hatte durch die
Durchzüge und die Pest so gelitten, daß es von 1632 bis 1635 gar nichts
abwarf. Am 10. 10. 1635 brannte dann noch die Mühle ganz nieder, und der
notwendige Wiederaufbau machte große Schwierigkeiten, da es an
Arbeitern mangelte und besonders Maurer gar nicht zu bekommen waren.
Trotzdem hatte de Hofmark Theuern nach einem Anschlag des Jahres 1635
noch einen Wert von rd. 48 000 fl, und in einer Beschreibung des
kurpfälzischen Ritterlehens werden auch 19 Untertanen namentlich
genannt, darunter bekannte Namen wie Frueth, Graf, Schwänze, Zehrer und
folgende Berufe: Wirt, Schmied, zwei Metzger, Bestandsmüller (als
Pächter), Schuster, Schneider, Mesner und Bader.
Aber durch die
Verzinsung der Schulden, die Steuern und Kriegskontributionen nahm die
Verschuldung so zu, daß die Gant bevorstand. Daher suchte Georg Portner
der Bruder des 1633 verstorbenen Hans Georg Portner, in einer Eingabe an
Maximilian am 4. 7. 1637 die drohende Sequestration abzuwenden, denn
der durch die Kriegswirren verursachte Schaden am Gute betrug nach
seinen Angaben 20 000 fl. Im Frühjahr 1638 waren die Felder „öd und
verwühlt“ und das ehedem so wertvolle Gut in einem „erbärmlichen
baufälligen Zustand“. Die erst vor zwei Jahren aufgebaute Mühle war
schon wieder baufällig und konnte nur wenig mahlen; an Bau‑ und
Handwerksleuten sowie sonstigen Arbeitern war großer Mangel, Ehehalten
und Gesinde waren nicht zu bekommen. Im Herbst waren die Felder mit
großen Kosten und harter Arbeit umgerissen, die Gärten wieder mit Zäunen
versehen, Schindeln, Nägel und Kalk für die baufälligen Dächer
beschafft. Der Riedner Portner Hans Andrä, der Theuern als
Hauptgläubiger seit dem 14. 4. 1638 als sein Eigentum ausnützen konnte,
scheute keine Ausgaben, um die Hofmark einigermaßen in Stand zu setzen.
Jedoch die Einquartierungen im Winter 1638/39, die Plünderungen der
durchziehenden Truppen (kaiserliche und bayerische, Kroaten am 18. 3.
und 3. 4. 1639) bis zum November 1639 vernichteten das mit großen Opfern
wieder Aufgebaute, so daß das Gut vollends verödete und erheblich an
Wert verlor.
Aus einem Bericht der Ämter, die der Amberger
Regierung unterstellt waren, betreffend die Beschaffung der
Winterquartiere im Januar 1639, geht hervor, daß die Not grenzenlos war
und ein großer Teil der Bevölkerung nur vom Verdienst als Taglöhner
lebte. Beim Landgericht Amberg sind in Theuern nur 6 Haushalte
angegeben, und nach einer Erhebung des Hofkastenamtes waren 1639 in
Ebermannsdorf 3 Höfe, 2 Söldengüter und 9 Haushaltsvorstände. Infolge
dieser Durchmärsche war die Unsicherheit bis zu Jakobi 1639 so groß, daß
die Untertanen, denen von jeher ein bestimmtes Maß an Arbeitsleistung
auferlegt war, auch um Geld nicht arbeiten wollten. Und wenn sie aufs
Feld gingen, so mußten sie an einem Tag oft 2 – 3 mal davonlaufen, um
ihre Person vor Mißhandlungen in Sicherheit zu bringen. Theuern hatte
1640 nur mehr 1/3 bis ¼ seiner Einwohnerzahl.
Im Januar 1641
zeigten sich wieder täglich plündernde Schweden unter Banér, die über
Vilseck kommend am 18.1. von Hahnbach gegen Schwandorf aufbrachen, um
gegen Regensburg vorzustoßen, wo der Reichstag unter Kaiser Ferdinand
III. versammelt war. Sie behaupteten sich bei Schwandorf, Neunburg v. W.
und Cham, bis an diesem Tage die Kaiserlichen von Regensburg her
erschienen und sie zum Rückzug zwangen. Vom 17. bis 22.6.1641 plünderten
die bayerischen Regimenter Mercy, Winterscheid und Mir auch Theuern,
Lengenfeld und Haselmühle. Hans Andrä, war damals lange Zeit in Theuern,
von wo er über die „wildten und unpendigen Ehehalten“ sowie darüber
klagte, daß Arbeiter zur Instandsetzung der Mühle, Schneidsäge und der
Gebäude auch um doppelten Lohn nicht zu bekommen seien. Georg Portner,
sein Vetter, der in Amberg lebte, äußerte sich sehr abfällig über Andrä,
dem es „herzlich leydt“ sei, „das er mir nit gar markh und Plut aus dem
leib saugen kann“. Georg hatte am 28.9.1642 fünf Kinder und klagte, daß
er sein „stücklein brot mit höchster Müh und Arbeit“ verdienen muß.
Sehr
aufschlußreich für die wirtschaftliche Lage der damaligen Zeit ist ein
Bericht des Amberger Landrichters Ridler vom 10.9.1643, in dem es u. a.
heißt: Die Hofmark Theuern sei eine geringe, arme Pfarr, könne keinen
eigenen Pfarrherrn, kaum den Kirchenbau unterhalten, viel weniger das
eingefallene Pfarrhaus reparieren. Den Aufschlag anlangend … sei weder
„Bräuwerk“ noch „Metzig“ vorhanden … die wenigen armen Untertanen hätten
auch nichts ins Haus geschlachtet als 2 Kitzböcklein. In Ebermannsdorf
stünden wegen Abgang der Bauersleute die Güter meistenteils öde und
unbewohnt.
Schon von 1638 an war daher die Pfarrei Theuern anderen
Pfarreien zugeteilt. Zuerst versah sie Georg Kürtzing oder Kürtzinger
zu Lintach, dann Michael Widtmann zu Aschach. Nachdem dieser resigniert
hatte, kam sie wieder an Georg Kürtzing und dessen Nachfolger Kaspar
Franz Wenzel. Als dieser dann nach Aschach kam, mußte er Theuern wegen
Mangels an Priestern wider seinen Willen behalten. Diese Pfarrei war, so
erzählte er, so herabgekommen, daß sie kein Pfarrer annehmen wollte. Er
ging nun jeden 3. Sonn‑ oder Feiertag dahin, um den pfarrlichen
Gottesdienst dort zu halten, und versah so Theuern von 1641 bis 1650. Er
legte auch ein neues Matrikelbuch an und trug einiges aus den Vorjahren
nach. Unter seiner Amtsführung geschah es oft, daß wegen der
Kriegsunruhen in der Pfarrei nicht getauft werden konnte und dies in
Amberg geschehen mußte. Solche Taufen trug er trotzdem in das Theuerner
Matrikelbuch auch ein.
Im April 1645 zogen 500 Reiter der
geschlagenen Armee unter dem kaiserlichen Oberst Freiherrn von Knigge
unter argen Plünderungen durch die hiesige Gegend und erschien am 30.
und 31. bei Rieden, am 1.5. bei Amberg, wodurch natürlich auch Theuern
in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im November 1645 kamen Erzherzog
Leopold Wilhelm und Graf Gallus mit 6 Regimentern zu Fuß und 20
Regimentern zu Pferd (16 000 Mann und 57 Geschütze) auf dem Zuge von
Heilbronn nach Böhmen ins Vilstal. Die Regierung hatte schon am 8.11.
eine Warnung ergehen lassen, die Vilsbrücken zwischen Amberg und
Schmidmühlen abreißen zu lassen, damit die streifenden Kaiserlichen „mit
den abgeraubten Sachen nicht gleich fort‑ und hindurch kommen können“.
Am 18. kam das Hauptquartier nach Rieden und Ensdorf. Über die
Plünderungen berichtet die Regierung am 29.11. nach München: Die
Soldaten haben „alles was sie an essenden Waren gefunden,
hinweggenommen, das Vieh niedergeschlachtet, das getraid ausgedroschen
und verfüttert oder weggeführt, und was sie nit fortbringen können, aufs
Feld getragen, in Kott vertreten oder verbrannt … Tisch, Benk, Fenster
Thüren, Oefen, Pflüge, Geschirr und anderes zerschlagen, zerhaut …
uneracht sie Holz genug gefunden … die hölzerne und strohene Dächer
abgedeckt, die Zimmer abgebrochen und alles Holzwerk verbrannt, die
Teich und Weiher abgegraben … alles Futter verwüstet und verbrannt. Mit
einem Wort haben diese undisziplinierten Völkher in diesem langsamen
Durchzug übler gehaußt, als Ao 1641 … durch Banier, so doch feind
gewesen in seinem etlich Monat lang gewehrten stilliegen beschehen“. Die
Leute hatten nichts mehr zu essen, kein Futter, die Häuser waren nicht
bewohnbar. Alle Dörfer und offenen Orte waren bereits von den Bewohnern
verlassen.
Zu Beginn des Jahres 1646 kamen neue Durchzüge, weshalb
die Regierung wieder eine Aufforderung ergehen ließ, mit Vieh usw. in
feste Orte zu flüchten. Vom 16. bis Ende September 1646 lag Erzherzog
Leopold mit 7 Regimentern und Artillerie bei Ensdorf, und später kamen
wieder mehrere Durchmärsche, die das Land vollends verwüsteten. Major
Freyhammer hatte im Februar 1647 in verschiedenen Orten den Vorrat an
Getreide und sonstigen Lebensmitteln festzustellen und fand u. a.
Ensdorf ganz leer von Einwohnern, sowie von Getreide und Futter. In
Rieden fand er 2 alte Weiber und einen Knaben vor, dann ein kleines
Fuder Heu. Da die Kaiserlichen besonders in der Oberpfalz weit ärger und
übler als der Feind gehaust hatten, schrieb Maximilian am 19.3.1647 an
Graf Gallas u. a.: „ich kann nicht jedweden Meister in mein Land
lassen“. Aber diese Mahnung half nichts; im Herbst 1647 hausten
Kaiserliche und Bayern im Vilstal nicht besser als vorher. Hans Andrä
berichtet daher am 10.12.1647 über den seit zwei Jahren erlittenen
Schaden wie folgt: Es wurden 90 Schock Getreide ausgedroschen, über 30
Fuder Heu verfüttert, zwei große Städel und Stallungen niedergebrannt,
im Schloß alle Fenster und Oefen eingeschlagen, Türen, Laden, Tische,
Bänke, Kisten, Kasten, Bettstellen, Stiegen abgehoben, zerhaut, Hütten
daraus gemacht, Dächer durchlöchert und zerschlagen, 2 500
Eichenzaunstecken verbrannt, alle Immen und Bienen zu schanden gemacht.
Selbst
als der Friede am 24.10.1648 geschlossen war, hatte die unsichere Zeit
noch kein Ende, denn alle größeren Orte waren noch bis zum Jahre 1660
mit Truppen, wenn auch in geringem Grade belegt. Und wie sah es nun in
Theuern aus? Die beiden Schlösser waren verwüstet, das Pfarrhaus
unbewohnbar und die Kirche war sicherlich ausbaubedürftig. Doch geben
uns die Kirchenbücher über die Geistlichen, die damals Theuern
betreuten, immerhin einigermaßen Bescheid. Von 1655 bis 1666 scheint
allerdings nur selten ein Geistlicher nach Theuern gekommen zu sein,
weil äußerst wenige Taufen in dem Pfarrbuch eingetragen sind (insgesamt
bloß 9 für den genannten Zeitraum). Von 1667 angefangen wurde Theuern
bestimmt von der Stadtpfarrei Amberg aus versehen, und zwar meist durch
Kooperatoren, bisweilen aber auch durch Benefiziaten. Bis 1704 wurden
nicht alle Kinder von Theuern in dieser Pfarrei selbst getauft, sondern
viele wurden zu diesem Zweck bald nach Amberg, bald nach Kümmersbruck
oder Paulsdorf gebracht. Auch der Schien‑ und Eisenhammer, der seit 1637
Georg Portner gehörte, war 1666, wie alle anderen im Vilstal verödet.
Ja, in Theuern sah es besonders böse aus, weil alle Gebäude eingefallen
waren und auch keine Hoffnung bestand, daß das Hammerwerk wieder
eingerichtet würde. Nur die Mühle war noch in Betrieb. In der
Teilungsurkunde des Jahres 1669 wird zwar das Mulz‑ und Bräuhaus mit
angeführt, aber aus späteren Eintragungen geht hervor, daß diese auch
nicht betriebsfähig waren. Vom Kalk‑ und Ziegelofen heißt es, sie
könnten wieder aufgerichtet werden. Das Gutshaus war damals unbewohnt.
Noch 1681 war Theuern ziemlich öde, hatte auch keine
Einrichtungsgegenstände, so daß Hans Jakob, der Erbe des 3/5‑Anteils von
Theuern, bei einer Kommissionsbesichtigung im Wirtshaus wohnen mußte.
In
diesem Zustande hatte das Gut schon 1646 nur einen Wert von etwa 14 000
fl, was im Vergleich zur Vorkriegszeit einen Wertverlust von rd. 70%
bedeutete. Erst 1682 ließ der Forstmeister Johann Georg Portner, der
Besitzer des kleineren Anteils, da das alte Gebäude baufällig war, ein
neues Schloß errichten, das 1 500 bis 2000 fl kostete. Es war nur ein
bescheidenes Bauwerk. Was auch der dafür gebräuchliche Name „Jägerhaus“
ausdrückte, aber trotzdem blieb es bis 1768 der einzig bewohnbare
„Sitz“. Dieser Portner muß auch den Eisenhammer wieder aufgebaut haben,
weil bereits 1681 Andre Ruland als Hammermeister in Theuern genannt
wird, der 1687 (3/5) und 1694 (2/5) die Hofmark kaufte und dann als
pfälzischer Landsasse geadelt wurde (am 19. 1. 1695 durch die bayerische
Regierung bestätigt).
Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde
noch eine fühlbare Folge der Kriegswirren beseitigt. 1704 erledigte sich
nämlich die Pfarrei in Theuern durch den Tod des J. Ch. Payer, der
Dechantpfarrer in Amberg und zugleich Pfarrer von Theuern war. Am 6. 7.
1704 präsentierte deshalb die Hofmarksherrin Dorothea von Ruelandt den
P. Bonaventura, der als Administrator das nicht weit von Theuern
entfernte Kloster Ensdorf leitete. Jedoch erst eine zweite Präsentation
am 14. 11. 1704 hatte Erfolg und Theuern bekam mit dem Kooperator Jos.
Widman aus Hohenfels wieder einen eigenen Pfarrer. Seit dieser Zeit wird
die Reihe der Seelsorger nicht mehr unterbrochen. Diese wichtige
Änderung war eigentlich ein Verdienst der genannten Schloßherinn, die
erst durch eine namhafte Schenkung von Waldungen aus ihrem Besitz das
Bestehen der selbständigen Pfarrei ermöglichte.
Trotz des
merklichen „Fortschrittes“ enthält die „Theurisch Gütter … Herdt …
beschreibung“ des Jahres 1717 im ersten Teil (wahrscheinlich das Gut) 9
Häuser mit 9 Feuerstädt, im zweiten Teil außer Johann Ruelandt (als
Wirt) nur noch 11 weitere Untertanengüter, davon außer kleineren nur
zwei ¾‑Höfe. Im Vergleich zur Steuerbeschreibung des Jahres 1610 ist
immer noch ein ziemlicher Unterschied. 7 Jahre später (im Anschlag über
die Hofmark Theuern vom 20. 1. 1724) ist das neue (zweite) Schloß immer
noch „eingeworfen“, und das Glaser‑ Fischer‑ und Bader‑Gütl sind öd und
eingezogen. Die Hofmark hatte aber nach diesen Angaben bereits einen
errechneten Wert von rd. 36 000 fl. Noch 1766 hat der Bader Johann
Reinfeld ein öd gelegenes Häusl erbat, dahero – 5 fl Profession in
Zugang kamen.
Unter Pfarrer Georg Trettenbach (1732 – 1734) fing
man auch an, den Pfarrhof neu zu bauen, und bald darauf (1739) wurde
auch die Pfarrkirche mit Einbeziehung des romanischen Turms ausgebaut,
mittlerweile hatte sich auch das Verhältnis der Pfarrkirche zu ihrer
Filiale etwas geändert. Im Jahre 1731 wurde nämlich Ebermannsdorf von
Theuern getrennt, das Joseph von Dyr, Gutsherr auf Ebermannsdorf ein
Kuratbenefizium daselbst errichtete. Die Einkünfte des Benefiziums waren
aber so gering, daß der Benefiziat mit Not und Elend zu kämpfen hatte
und die Gutsherrschaft dieses Benefiziums bald wieder einzog. Von 1749
an wurde die Nachbarhofmark wieder als Filiale von Theuern behandelt.
So
waren seit der einschneidenden Änderung im Jahrhundert der
Glaubensspaltung zweihundert ereignisreiche Jahre verflossen – eine
denkwürdige Zeit, die vieles Alte verschwinden sah, aber auch manches
Neue brachte und damit auch die Wahrheit des Sprichwortes bekundet: Die
Zeit heilt alle Wunden.